"Indianer" - Unsere Vorstellungen und wie es wirklich ist
Informationen über Native Americans, die Ureinwohner Nordamerikas - Kinder dort abholen, wo sie gerade stehen

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Ich arbeite seit mehr als 30 Jahren mit Native Americans zusammen. Wie es dazu gekommen ist, steht auf der Seite "Über mich". Wir haben immer wieder festgestellt, dass viele Materialien, die in deutscher Sprache erhältlich sind, der Vielfalt der indigenen Nationen Nordamerikas nicht gerecht werden. In den meisten Publikationen werden stereotype Vorstellungen an die nächste Generation weitergegeben. Oft werden auch Begriffe verwendet, die äußerst problematisch sind, wie z.B das Wort "Zaubermann" als Bezeichnung für einen Medizinmann ("Fliegender Stern" in der Lektüre und den Unterrichtsmaterialien). Es erweckt bei den Kindern den Eindruck, indigene Heiler und spirituelle Führer würden Zauberei anwenden.

Als der Ravensburger Verlag die beiden Begleitbücher zum Film "Der junge Häuptling Winnetou" vom Markt genommen hat, ging ein Aufschrei durch die Bevölkerung. Einige Medien behaupteten, es ginge darum, Winnetou abzuschaffen, doch dies war überhaupt nicht Bestandteil der Forderungen. Wir haben uns gegen die weitere Verbreitung stereotyper Vorstellungen an die nächste Generation durch neue Produktionen ausgesprochen, denn dadurch wird verhindert, dass sich Menschen, die zu verschiedenen Nationen gehören, auf Augenhöhe begegnen können. In einem der Bücher wird das Wort "Squaw" verwendet. Die US-Innenministerin, Deb Haaland, die selbst eine Native American ist, hat im November des vergangenen Jahres das Wort "Squaw" offiziell zu einem abwertenden Begriff erklärt. Mehr als 600 geografische Stätten in den USA, die dieses Wort in ihrem Namen tragen, werden jetzt umbenannt. Die Art und Weise, wie dieses Wort während der Kolonialzeit und noch weit darüber hinaus verwendet wurde, war der Grund für diese Entscheidung. Aus Rücksicht auf die Kinder kann ich an dieser Stelle nicht näher auf die Bedeutungen des Wortes eingehen. Weitere Informationen sind Online zu finden, bzw. demnächst im Login-Bereich für Erwachsene. 

Dies sind nur zwei Beispiele. Das gesamte Ausmaß falscher, unvollständiger oder fehlinterpretierter Informationen ist erschreckend. Die Native Americans, mit denen ich zusammenarbeite, wurden und werden immer wieder damit konfrontiert. Deshalb empfinde ich es als sehr wichtig, neue Materialien sowohl für den pädagogischen als auch für den privaten Bereich zu erstellen. Während der Pandemie hatte ich endlich die notwendige Zeit und Ruhe, mit der Erstellung dieser Internetseiten zu beginnen.

Inzwischen gibt es einen Login-Bereich für Erwachsene mit vielen zusätzlichen Informationen und Videos, die von Native Americans erstellt wurden. Auf YouTube gibt es sehr viele Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind und aus diesem Grund kann ich im öffentlich zugänglichen Teil dieser Internetseiten nicht auf die Videos und weitere Seiten verlinken. 


Liste aktueller Themen im Login-Bereich für Erwachsene 


Die Vielfalt der indigenen Nationen Nordamerikas

Indianische Sprachen

Die Bedeutung der Adlerfedern
Warum Verkleidungen mit Federschmuck problematisch sind

Schon gewusst?
Den Seminolen gehört die Marke "Hard Rock"

Videos für Kinder
Einige Beispiele

Die Totempfähle der Nordwestküste
Warum sie nicht in ein Tipi-Dorf gehören
Ein Totempfahl ist kein Marterpfahl

Powwows - Indianische Tanzfeste
Warum wir kein Powwow nachspielen sollten

Musik und indianische Musiker  


Weil den meisten der Begriff "Native Americans" nach wie vor nicht bekannt ist, verwende ich die Bezeichnung "Indianer". Selbstverständlich weiß ich, dass diese als politisch nicht korrekt angesehen wird. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die auf der Suche nach Informationen Begriffe wie z.B. "Native Americans", "First Nations" oder "indigene Völker Nordamerikas" eingeben, ist noch sehr klein. Ohne die Verwendung der Wörter "Indianer" oder "indianisch" würden sehr viele diese Seiten im Internet überhaupt nicht finden. 

In letzter Zeit wird in Deutschland heftig und kontrovers darüber diskutiert, bzw. gestritten, ob das Wort "Indianer" aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verbannen sei. Diese Diskussionen finden zum allergrößten Teil ohne die Beteiligung von Native Americans statt. Meine indianischen Freunde und Bekannten haben sehr unterschiedliche Meinungen, wenn es um die Frage geht, wie sie gerne genannt werden möchten. Das Thema ist also wesentlich komplexer, als es erscheint. Auf der Unterseite "Die Bezeichnung "Indianer" ist politisch nicht korrekt - Warum ich sie dennoch auf diesen Seiten verwende" finden Sie ausführliche Erklärungen.


An dieser Stelle möchte ich auch noch auf drei ergänzende Beiträge hinweisen, die ich verfasst habe:

Was bringt uns der Verzicht auf das Wort "Indianer", wenn die Inhalte von "Indianerprojekten" und "Indianerfreizeiten" nicht verändert werden?

Link zum Beitrag


Aufklärung durch Informationen anstelle von Verboten und Anschuldigungen

Ein Klick führt direkt dorthin


Die Verwendung des Wortes "Indianer" - Pro und Contra

Link zur Liste




Neue Ideen 

Ich hatte vor kurzem einen Austausch mit einem indianischen Freund und es ging dabei um die weit verbreitete Praxis im Rahmen von Projekten und Ferienfreizeiten "Stämme" zu bilden. Oft tragen diese Gruppen die Namen von real existierenden indigenen Nationen oder es werden Bezeichnungen erfunden, die das Wort "Indianer" beinhalten. Wir sehen darin schon lange ein Problem. Als wir darüber sprachen, welche Alternativen wir anbieten könnten, hatten wir plötzlich eine Idee. Ich möchte diese nun in die Tat umsetzen und bin deshalb auf der Suche nach LehrerInnen, ErzieherInnen und Veranstaltern von Feriencamps, die Lust dazu haben, ein neues Konzept auszuprobieren. Mit dieser neuen Herangehensweise möchten wir es ermöglichen, dass die Kinder weiterhin auf spielerische Art und Weise Wissen über andere Nationen und Völker erhalten, ohne dass es zur kulturellen Aneignung kommt. Es handelt sich dabei um einen sehr kreativen Prozess. Wer ein Interesse an einem solchen Modellprojekt hat, kann sich mit mir in Verbindung setzen. Es geht darum, gemeinsam etwas Neues zu erschaffen. Weitere Informationen möchte ich an dieser Stelle noch nicht preisgeben, da dann erneut die Gefahr besteht, dass anstelle einer Veränderung der Inhalte, schon wieder nur die Bezeichnungen geändert werden. 

 

Ich freue mich über weitere Themenwünsche, Anregungen und Fragen. Bitte benutzen Sie dafür das Kontaktformular.


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